10.Mai.2022

Ich bin, also bin ich

Ein neuer Tag beginnt. Sie werden wach, stehen auf und überlegen, was an diesem Tag geschehen soll. Sie gehen zur Arbeit oder Sie entscheiden sich an einer Veranstaltung teilzunehmen.

Frage: Wer trifft die Entscheidung?

Sie haben diesen Artikel vor Augen, Sie lesen die Buchstaben, setzten sie in Verbindung, versuchen zu verstehen. Sie vergleichen es mit Ihren eigenen Annahmen, Ihrem Wissen, Sie reflektieren, denken nach, hinterfragen, assoziieren. Doch wer oder was liest, reflektiert, hinterfragt, assoziiert?Oder noch einfacher: Sie sind, Sie stehen oder sitzen. Sie sind wach oder schlafen. Hier, dort oder da, aber sie sind. In jedem einzelnen Augenblick.

Ich frage Sie: wer oder was IST? 

Ihr Geist, weil Sie denken, oder Ihr Körper, weil Sie gerade Durst spüren? Oder Ihr Herz, weil Sie fühlen? Eigentlich müsste man hier in die komplizierte biochemische und neurologische Welt unseres Gehirn eintauchen, um die Prozesse des Denkens und Fühlens zu erläutern, doch dies sprengt den Rahmen dieses Artikels. Die Skeptiker legen hier ein Veto ein, denn alle Phänomene des menschlichen Denkens, Handelns und Fühlens sich auf der neurologischen und biochemischen Ebene erklären lassen. Und doch frage ich die Skeptiker: 

Wer oder was in Ihnen IST? 

Prof. Dr. Georg Northoff sagt:

„Sie lesen diese Worte? Dann bestehen an der Existenz Ihres Bewusstseins keine Zweifel. Indes: Was das Bewusstsein genau ist, wie es mit dem Gehirn zusammenhängt und ob es sich jemals neurobiologisch ganz erklären lässt, bleibt umstritten.“

Was ist das für ein Universum, das ständig mit Ihnen verbunden ist? Auf welcher Bühne geschehen all die Interaktionen mit der äußeren Welt, wo wird unsere Individualität als Person, das Menschsein wahrgenommen und kreiert?

René Descartes hat seine gesamte Philosophie um eine Erkenntnis aufgebaut: 

„Ich denke, also bin ich“

Ein Fundament, das alles andere in Zweifel ziehen kann, bis auf das Bewusst-Sein.
Sie können ja durchaus vergessen, was Sie gestern gemacht haben, oder morgen tun möchten. Sie können vergessen, wo Sie sind und wer Sie sind. Jedoch ist es unmöglich zu vergessen, dass Sie SIND. Sie können Ihre Sinneseindrücke, Ihre Wahrnehmung der Umwelt in Zweifel ziehen, aber Sie werden es nicht schaffen Ihr Sein anzuzweifeln.

Stellen Sie sich vor, es erscheint Ihnen nun Gott oder irgendeine andere Vertrauens- und Autoritätsperson und teilt Ihnen mit, dass all das, was Sie bisher als richtig annahmen, nun falsch sei und all das, was für sie falsch erschien, von nun an richtig sei. Beispiel: Sie halten sich für einen aufrichtigen und ehrlichen Menschen. Nun erfahren Sie, dass es falsch ist. Sie schauen sich an, Sie zweifeln Ihre eigene Wahrnehmung und / oder das Urteil der äußeren Welt an, aber Sie stellen nie die Tatsache Ihres SEINS in Frage. Es leuchtet ein, dass das Sein, bewusst oder unbewusst – ohne innere oder äußere Wahrnehmung präsent ist. Es ist unabhängig von welchem auch immer ausgearteten Selbstbild, von jeglichem äußeren Urteil, also unabhängig vom Denken, Handeln und Fühlen. 

Wir können also festhalten, dass der Kern des Bewusstseins, dass ICH BIN ist. Es bleibt immer gleich und unverändert. Das Wahrnehmen, Denken, Handeln und Fühlen bringt das Selbst durch zahlreiche Auffassungen erst zum Ausdruck. Sie geben ihm sozusagen eine Farbe, eine Bedeutung.
Wenn wir nun diesen Gedanken weiterspinnen, kann man konkludieren, dass der Mensch im Guten oder Schlechten, der Schöpfer seines Schicksals ist. ICH BIN kann sich je nach Lust und Laune äußern, wie es will. Es kann sich beliebig erschaffen und zu einer beliebigen Realität werden. 

ICH BIN ist also die Realität. 

Im Endeffekt, ist es immer die Frage der Entscheidung, wie möchte ich mich im jeweiligen Augenblick erschaffen, wer möchte ich SEIN, was möchte ich haben. Jedes Wesen hat seine eigene, persönliche, subjektive Realität.

Um das zu haben, wofür wir uns entschieden haben, ist es notwendig aus den bisherigen Denkstrukturen, Mustern, Glaubenssätzen auszusteigen, sie anzufechten, um neue Strukturen zu erschaffen zu können.  Wir müssen umdenken, das Zusammenspiel von Sein, Tun und Haben neu definieren. Wenn wir uns umschauen, finden wir in unserem Umfeld ausreichend Bespiele von Menschen, die nach dem Haben streben, um dem Selbst einen Wert zu geben.

Das Besitzen von Dingen kann natürlich ein Gefühl von Wohlstand, Macht, Sicherheit erzeugen. ERZEUGEN ist hier eine sehr gute Bezeichnung. Es ist ja kein Gefühl des SEINs, sondern es wird durch äußere Umstände erzeugt. Es gibt Ihnen das Gefühl, Sie sind es aber nicht. Dies ist ein entscheidender Unterschied.Wir sollen verstehen, dass das HABEN nicht das SEIN produziert, sondern umgekehrt.

Erst IST man glücklich, wissend, weise, wohlhabend. Dann, aus diesem Seinsort, fängt man an Dinge zu TUN. Das TUN bringt schliesslich die Dinge, die man immer schon HABEN wollte. 

Dies ist ein schöpferischer Prozess, der allen Menschen zugänglich ist. Um diesen Prozess in Gang zu setzen, müssen wir uns natürlich bewusst machen, was wir haben wollen.

„Die voraus getroffene Entscheidung, was zu SEIN Sie wählen, erzeugt dies in Ihrer Erfahrungswelt.“  (Gott nach N.D. Walsch)

Anders ausgedrückt: „Ich bin, also bin ich“.

Es ist nicht die Frage des TUNS und HABENS, sondern jene des SEINS, des Zustands. SEIN oder nicht SEIN – ist hier tatsächlich die Frage!

Alle Zustände des SEINs haben eine schöpferische Kraft. Sie erschaffen sich. 

Hier kommen wir an einen sehr wichtigen Punkt: „Handle so, als wärest Du es und Du wirst es anziehen“.

Aber! Sei ehrlich, aufrichtig, denn Dein Universum, im Gegensatz zum Menschen, lässt sich nicht manipulieren. Leichter gesagt, als getan. Das Problem dabei ist, dass Geist, Körper und Seele in Gedanken, Worten und Taten vereint sein müssen. Wenn Sie etwas für sich gewählt haben, Sie aber das Gefühl haben, es nicht zu haben, dann kann der schöpferische Prozess nicht in Gang gesetzt werden. Ihr Wille steht mit Ihrem Inneren – wir nennen es hier das SEINSORT – nicht im Einklang.

Ein Beispiel: Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als einmal im Jahr in den Urlaub zu fahren. Einen schönen, zweiwöchigen Entspannungsurlaub. Sie arbeiten Monat für Monat hart dafür, kommen aber gerade so über die Runden. Sie TUN etwas, um etwas zu HABEN.  Hier fehlt allerdings das dritte Puzzleteil – das SEIN. 

Stellen Sie sich die Frage: welchen Seins-Zustand tragen Sie in sich im Bezug auf eine Tatsache, in einen Urlaub zu fahren? Sind Sie es sich Wert? Welche Glaubenssätze erlauben Ihnen oder eben nicht einen Urlaub zu machen? Wie sieht diesbezüglich Ihr Seinsort aus? Psychologisch gesagt, es sind versteckte Glaubenssätze und Programme, die unbewusst das Dasein eines Menschen beeinflussen. Sie kreieren das Sein, wie zB. „ich bin nichts wert“. Wenn Sie also die Erfahrung in Ihrem Leben gemacht haben, nicht wertvoll genug zu sein, weil Sie es in der Kindheit gelernt haben oder es Ihnen in verschiedenen Situationen vermittelt wurde, ist es dann schwierig, diesen Seinsort zu erschaffen, in dem Sie den Sein-Zustand des „wertvoll Seins“ erfahren.

Es gibt hierfür einen kleinen Trick, der unter Umständen ja allen bekannt ist. Man hat es nur nicht aus diesem Blickwinkel betrachtet. Wenn Sie etwas nicht haben, was Sie sich wünschen, geben Sie das einem Anderen, Sie werden die Erfahrung machen, es bereits zu haben. Wenn man etwas weggibt, was man nicht hat, erzeugt man das Gefühl, es bereits zu haben. 

Also noch mal: Wenn Sie etwas für sich wählen, Sie aber das Gefühl haben, es nicht zu haben, geben Sie einem Anderen das, was Sie für sich gewählt haben. Dadurch ist Ihr Geist gezwungen, für sich die Erfahrung zu erzeugen, das Gewählte zu haben, sonst könnten Sie es ja nicht geben. Er ist gezwungen den Seinsort mit dem Seins-Zustand zu füllen. Und wenn der Seins-Zustand mit dem von Ihnen Gewählten gefüllt ist, kann der schöpferische Prozess losgehen. 

Wenn Sie in Ihrem Seinsort an Mangel leiden, erzeugen Sie Mangel um sich herum. Wenn Sie in Ihrem Seinsort sich nicht liebenswert fühlen, erzeugen Sie genau diesen Zustand um sich herum. Denn aus dem Zustand heraus kreieren Sie Ihr Umfeld, Ihre Realität. 

Noch mal zurück zum Anfang: „ICH BIN“ ist die Realität. 

Wenn Sie also nicht gut SIND, dann ist Ihre Realität, Ihr Umfeld auch nicht gut! Nun wird es hart: 
Wenn Sie sich krank fühlen, weil Sie es womöglich brauchen, werden Sie Ihre eigene Realität so kreieren, dass Sie krank sind, Sie werden das krankSEIN anziehen. 

Wenn Sie sich selbst helfen wollen, schauen Sie in Ihren Spiegel. Was sagt Ihnen Ihr Umfeld über Ihren Seinsort? Und auch umgekehrt, welcher Seinsort erschafft Ihre Realität? 

Die Schwingungstheorie würde fragen: Wie schwingen Sie und welche Schwingungen ziehen Sie an? 
Wie Sie wissen, gibt es viele Methoden mit dieser Thematik umzugehen: Atmen, Achtsamkeit üben, Meditation, körperliche Übungen, Ernährung. Jeder wählt für sich, was mit seinem Seinsort übereinstimmt. Es ist die Frage der Entscheidung, wie ich mich erschaffen möchte. Denn es gibt nichts „Falsches“. Es gibt nur das, was einem nicht DIENLICH ist, das heisst nur das, was nicht dem entspricht, wer ich bin und wofür ich mich entschiede.

„Seien Sie alles, was Sie für diese Welt erstreben und beenden Sie nun schliesslich die Suche im Wissen, dass alles, wonach Sie suchten, schon immer besessen haben, aber erst dann die Erfahrung davon machen konnten, als Sie es weg gaben.“(Gott nach N.D. Walsch)

Wer das Interview mit Dr. Ulrich Warncke in vollständiger Länger schauen möchte, klicke bitte hier

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